Wie gelingt die Integration bei einem Unternehmen im Tourismus?

Eine erfolgreiche Integration ist von sehr vielen Faktoren abhängig. Persönliche Motivation, Lernbereitschaft, Unterstützungsleistungen, Kommunikation und vieles mehr leisten einen wichtigen Beitrag.

Touristische Betriebe können Menschen mit Beeinträchtigung gut integrieren, wenn die Erwartungen und Leistungen auf Seiten der arbeitssuchenden Person mit jenen des Unternehmens übereinstimmen.

Motivation und Engagement

Die Menschen mit Beeinträchtigung müssen den Willen haben, in einem touristischen Betrieb zu arbeiten. Das heisst zum Beispiel, auch Einsätze ausserhalb von normalen Bürozeiten zu leisten. Zudem spielt gerade im Tourismus das Service-Denken eine wichtige Rolle.

„Sie müssen nicht unbedingt eine Ausbildung in dem Bereich mitbringen, in dem sie arbeiten wollen, sondern eigentlich nur Motivation und Interesse daran, etwas Neues kennen zu lernen.“ (Vorgesetzter, Hotellerie)

Eine hohe Lernbereitschaft kann sehr viel wettmachen. Bringt jemand fachliches Wissen mit, ist dies natürlich umso besser.

Unterstützung und Auszeit

Motiviert und selbständig arbeiten können, das kann wichtig sein. Dazu gehört auch Hilfe anzufordern und diese zuzulassen. Verschiedene Personen wie Vorgesetzte, Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen, Job Coaches oder IV-Stellen bieten Hilfe an. Wichtig ist, sich mit den verantwortlichen Personen und mit den Mitarbeitenden auszutauschen.

„Man muss natürlich schon den Mund aufmachen. Wenn die anderen nicht wissen, dass es mir schlecht geht, dann können sie mir auch nicht helfen. Also, man muss sich trauen zu sagen: Leute, ich bekomme meine Migräne, jetzt brauch ich Hilfe. Man kann nicht erwarten, dass die anderen Gedanken lesen können.“ (Mitarbeiterin, Museum)

Unterstützung durch das Umfeld und eigener Durchhaltewille sind wichtig, um sich im Arbeitsalltag behaupten zu können. Es braucht aber auch die Möglichkeit, eine Auszeit zu nehmen und sich zurückziehen zu können. Betroffene müssen solche Bedürfnisse dem Team und den Vorgesetzten gegenüber kommunizieren können. Das Unternehmen muss entsprechende Rückzugsmöglichkeiten sicherstellen.

 


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