Sensibilisierung von Mitarbeitenden und Leitungspersonen

In der Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden mit Beeinträchtigungen können unterschiedliche soziale Herausforderungen auftreten.

Eine ungewohnte Kommunikation führt möglicherweise zu Missverständnissen oder eine schlechte Tagesform bringt unerwartete Reaktionen hervor. Deshalb ist es wichtig, dass Mitarbeitende und Vorgesetzte im Umgang mit Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung geschult und sensibilisiert werden. Dies erlaubt, eine aufmerksame und wertschätzende Haltung im Team aufzubauen.

„Ich gebe ihm die Hand und sage kurz: Hallo. Und dann merkt man ziemlich schnell, ob es ihm gut geht, oder nicht.“ (Leitungsperson, Restaurant)

Dabei steht kein spezielles Fachwissen im Vordergrund, sondern die Bewusstmachung für einen verständnis- und respektvollen Umgang.

„Grundsätzlich mal Respekt füreinander. Und nicht im Vordergrund den Rollstuhl oder die Krücken zu sehen, sondern mit dem Menschen zu reden.“ (Leitungsperson, Freizeitbetrieb)

Da Arbeiten im Tourismus eine hohe Geschwindigkeit erfordern, stehen alle Mitarbeitenden in der Pflicht:

„Wenn 30 Gäste zusammen kommen, dann ist es natürlich für mich manchmal auch schwierig das zu ‚handeln‘.“ (Mitarbeiterin mit Beeinträchtigung, Restaurant)

In diesen Situationen kann es im Tourismus zum Beispiel für Mitarbeitende und Vorgesetzte besonders herausfordernd sein, angemessen auf ihre Kolleginnen oder Kollegen mit Beeinträchtigung einzugehen. Es kann zu Missverständnissen und Konflikten kommen. Bei gegenseitigem Vertrauen hingegen können selbst stressige Situationen erfolgreich gemeistert werden.

Hier beschreibt ein Arbeitskollege in einem Restaurant seinen wertschätzenden Umgang mit einer Mitarbeiterin mit Beeinträchtigung im Bereich Hören und Kommunikation:

„Wenn sie das nicht sofort versteht oder ich sie nicht sofort verstehe, dann wird es schnell einmal ein bisschen hektisch, aber ich rechne ihr das niemals negativ an.“ (Arbeitskollege, Restaurant)

Es ist wichtig, innerhalb des Teams eine gute Zusammenarbeit zu pflegen. Wie das gelingen kann, ist hier zu lesen. Ausserdem ist es entscheidend, wie Vorgesetzte in schwierigen Situationen reagieren und sich dabei stets im Interesse der Integration engagieren.

 

Fachkenntnisse, zum Beispiel über die Beeinträchtigungsform und über Methoden der Kommunikation, sind hilfreich. Entscheidend ist allerdings bei Führungskräften sowie Angestellten ein Engagement für das Thema der Arbeitsintegration.

„Dass sie mit Herzblut dabei sind, dass sie sagen: Das ist mir ein Anliegen, das will ich.“ (Psychosoziale Leiterin, Hotellerie)

Eine Leiterin verlangt von ihrem Personal eine angemessene Einstellung bezüglich Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung. Das ist ein gutes Beispiel für die wichtige Rolle von Personen, die sich in Unternehmen für Integration einsetzen.

 


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