Um Mitarbeitende mit einer Beeinträchtigung optimal ins Unternehmen integrieren zu können, müssen diese entsprechend ausgebildet sein oder geschult werden. Idealerweise verfügen die Vorgesetzten über eine sozialpädagogische Aus- oder Weiterbildung. Arbeitskolleginnen und -kollegen sollten ebenfalls sensibilisiert werden.
Manche Mitarbeitende mit einer Beeinträchtigung bringen bereits eine Ausbildung im Tourismusbereich mit. Andere kommen in den Betrieb, um ausgebildet zu werden. Oder sie werden zusätzlich zur bestehenden Ausbildung in bestimmten Bereichen speziell geschult. Je nach Situation ist aber auch eine Umschulung während der Anstellung nötig, da die frühere Tätigkeit wegen einer Beeinträchtigung nicht mehr möglich ist.
Vorgesetzte finden und ausbilden
Je nach Betrieb und Anzahl Personen ist es notwendig, dass Leitungspersonen über eine Ausbildung im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung verfügen. Sie sind ein wichtiges Bindeglied, denn sie sind sowohl für die Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung als auch für deren Vorgesetzten und Teamkollegen Ansprechperson. Ebenso stehen sie in Kontakt mit Dritten wie beispielsweise den IV-Stellen und Job Coaches.
Leute zu finden, die über Fachwissen und solche Ausbildungen verfügen, ist oft sehr schwierig.
„Wir bilden auch fortlaufend Leute im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung aus, die aus dem Hotelfach kommen. Weil es einfach zu wenige Personen gibt, die beides können.“ (Leiter Sozialdienst, Hotel)
Oft haben die direkten Vorgesetzten keine entsprechende Aus- oder Weiterbildung. Sie sind aber interessiert und offen gegenüber Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung. Teilweise gibt es Menschen mit Beeinträchtigung in ihrem Bekanntenkreis, was mit ein Grund für ihr Engagement ist.
Aufwand und Kompetenzgewinn
Die Aus- und Weiterbildung von Menschen mit Beeinträchtigung, Vorgesetzten und Teammitgliedern ist mit entsprechenden Kosten verbunden. Auch für regelmässige interne Sitzungen sind Ressourcen nötig, um die aktuelle Situation zu besprechen, Probleme zu lösen oder Informationen zu vermitteln. Bei internen Schulungen muss vor allem Zeit aufgewendet werden. Bei externen Schulungen fallen zusätzlich Kurskosten an. Oft gibt es aber auch externe Unterstützung, zum Beispiel durch Job Coaches, welche die Betriebe entlasten.
„Wir machen auch mal separate Schulungen, damit die Lehrlinge Sachen lernen können, ohne dass der Betrieb noch mehr Aufwand hat.“ (Job Coach, Hotel)
Im Bereich der Umschulung gibt es auch finanzielle Unterstützung durch die IV, Stiftungen und weitere Institutionen.
Schulungen sind mit Aufwand verbunden. Sie lohnen sich aber, denn sie steigern die sozialen und fachlichen Kompetenzen von allen Beteiligten. Jede einzelne Person und der gesamte Betrieb profitieren davon.
zurück zur Frage „Was sind Herausforderungen für Tourismus-Unternehmen?“
zurück zu den Fragen für Unternehmen