Arbeitsplatzanpassungen

Damit Arbeitnehmende mit Beeinträchtigung ihre Fähigkeiten im Betrieb optimal einbringen können, benötigt es teilweise individuelle Anpassungen am Arbeitsplatz. Die Anpassungen sind vielfältig und immer abgestimmt auf die Bedürfnisse der Person und die Voraussetzungen im Betrieb. Die Vernetzung der beteiligten Stellen und Personen (Versicherung, Betrieb, Fachunterstützung) ist dabei entscheidend für den Erfolg.

 

Nebst ergonomischen Arbeitsplatzanpassungen, zum Beispiel für Menschen mit einer Körperbehinderung, können auch Anpassungen in den Arbeitsabläufen oder im Betreuungssetting innerhalb des Teams zielführend sein. Folgendes Beispiel zeigt die Unterstützung bezüglich Zeitvorgaben durch eine Arbeitskollegin:

„Wenn ich in der Küche bin, ist meine Arbeitskollegin im Hintergrund, sie sagt immer bis wann ich etwas fertig haben muss.“ (Mitarbeiterin mit Beeinträchtigung, Hotellerie)

Strukturgebende Unterstützung und Anleitung im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigung können ausserdem auch noch umfassen:

  • Checklisten
  • bildliche Darstellungen von Arbeitsabläufen
  • gleichbleibende Arbeitsabläufe
  • Kontrolle von Arbeitsschritten
 

Insbesondere bei Arbeitnehmenden mit psychischen Beeinträchtigungen können Möglichkeiten zur Stressentlastung im Arbeitsalltag wichtig sein.

„Wenn ich dann wirklich einen Tag habe und sag – ‘Ich kann heute nicht’, dann gehe ich auf das Team zu und sage ‘Tut mir leid, ich bin heute nicht so gut aufgelegt; kann ich das und das machen?’ Dann kann man planen, ob ich ein wenig im Zimmer arbeite und vor allem in der Hauswirtschaft oben, und dann guckt man, dass man einen Weg oder eine Lösung findet.“ (Lernende, Hotellerie)

Einige Job Coaches bieten an – sofern dies vom Betrieb und den Arbeitnehmenden gewünscht und für den Prozess zielführend ist – im Arbeitsalltag mitzuarbeiten und Tätigkeiten anzuleiten.

Vorgesetzte von Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung weisen darauf hin, dass die gleiche Arbeit oft mehr Zeit braucht.

„Also sie arbeitet das Gleiche, sie hat die gleichen Abläufe, sie lernt das Gleiche, sie hat einfach mehr Zeit und sie bekommt mehr Betreuung. Die Fehlerquote ist höher als bei einer Lernenden ohne Beeinträchtigung. Man sagt dann, es ist ok, mach es noch einmal, nimm dir mehr Zeit oder Du musst nicht so viele Zimmer erreichen.“ (Vorgesetzter, Hotellerie)

Wichtig ist, dass Mitarbeitende im Betrieb über die Hintergründe von Arbeitsplatzanpassungen informiert sind. Dies fördert das Verständnis und somit die Akzeptanz im Team. Gute Absprachen im Team bezüglich der Aufgaben und Verantwortungen und die Berücksichtigung der internen Ressourcen ist dabei zentral. Wenn für eine erfolgreiche Integration Informationen an andere Mitarbeitende weitergegeben werden müssen, spricht man das erst mit den Arbeitnehmenden mit Beeinträchtigung ab. Fachpersonen der Arbeitsintegration können hier beratend unterstützen.

 


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